Eine beeindruckende Symbiose aus Black und Death Metal bieten die aus Nürnberg stammenden VITRIOL, die 2016 eine bereits sehr gut aufgenommene Demo veröffentlichten und nun im kommenden April die erste EP nachschieben. Nach wie vor lässt man sich nicht eindeutig in irgendeine Schublade pressen, so dass die beiden Tracks auf „Chrysalis“ ein regelrechtes Eigenleben entwickeln und das Duo (Band sowie Tracks) extrem eigenständig aus der Masse an Bands herausblicken lassen.
So ist Song Nummer eins, „Swarming segments, spirit splinters of stellar dust“ mit seinen acht-einhalb Minuten eine wahnsinnig intensive Verkettung aus Death Metal-artigen Riffkaskaden sowie der für Black Metal typischen Atmosphäre in ein fast schon progressiv zu nennendes Soundgewand, das nur noch durch den etwas länger als zwölf Minuten langen zweiten Track, „Soma somnambulistic trance“ übertroffen wird. Der Titel ist dabei Programm, da die ersten Minuten eine trance-artige Soundcollage bilden, die sich zum Ende hin auch Anleihen beim Jazz holt, bevor man mit einem orientalisch angehauchten Riff wieder dem Metal zuspricht. Gerade der Wechsel zwischen diesem sowie den eingestreuten kurzen akkustischen Parts lassen hier keine Langeweile aufkommen, so dass man die EP wohl noch sehr oft aus dem Schrank ziehen wird, soviel steht fest.
Eines ist sicher: Mit dem ersten vollen Album dürften VITRIOL ganz schnell an die Spitze der heimischen Szene durchstarten, was nur noch eine Frage der Zeit ist. „Chrysalis“ ist dafür eine ideale Basis, denn die knapp 21 Minuten hört man nicht mal nebenher, sondern man muss sich intensiv mit ihnen auseinandersetzen, was ich persönlich als extrem wohltuend empfinde. Wer also genügend open-minded ist und keine Schwierigkeiten damit hat, auch einmal weit über den Tellerrand zu schauen, ist hier definitiv an der richtigen Adresse. KAUFEMPFEHLUNG!!! +++ 8 / 10 Punkten
VITRIOL – Chrysalis
Black/Death Metal from Germany
Iron Bonehead Productions
Running time: 20:45 minutes
Release date: April 19th, 2019 (all formats)
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Review © 2019 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation