Was für ein Black / Doom Metal-Brett! (Wo kommen die im Moment eigentlich alle hervorgekrochen?) Obwohl es dieses Ein-Mann-Projekt bereits seit 2010 gibt und in der Zeit von 2011 bis 2014 vier Demos veröffentlichte, dürften YITH den meisten wohl noch komplett unbekannt sein. Das hier ist nicht einfach Blackened Doom oder Black Metal mit Doom-Einflüssen – was hier vorliegt, ist ein absolut perfektes Beispiel dafür, wie gut sich diese beiden Stile vereinen lassen, wenn da fähige Musiker am Werke sind.
Ich bin selten in den letzten 25 Jahren so dermaßen von einem Album überrollt worden, dass ich nach dem Hören einfach fix und fertig war. Denn „Dread“ fordert dich. Es ist kein Album, dass man einfach nur so nebenbei hören kann. Die volle Kraft entfaltet es definitiv unter dem Kopfhörer, wenn man alles andere um einen herum völlig ausblendet. Dann merkt man dem Album an, dass es vor allem eines ist: abgrundtief böse. Und das, obwohl hier nicht viel anderes passiert, als auf anderen Alben ähnlichen Stils. Die Produktion ist einwandfrei, der Mann beherrscht seine Instrumente und auch die Vocals grummeln schön. Es ist der Gesamteindruck, der hier einfach alles stimmen lässt. Der Wechsel von schnellen Parts zu den doomigen Anteilen funktioniert, ohne dass hier großartig mit Breaks gearbeitet wird (hört dazu einfach mal in „Resentment“ rein). Und auch die Instrumentals „Remembrance“ und „Immurement“ reißen einen nicht aus dieser Stimmung. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, der sollte am besten einmal in den Titeltrack oder in „Upon dark shores“ reinhören. Ein fantastisches Album, dass man in eine Reihe mit dem Debüt von Gespenst und dem Akatechism-Demo stellen kann. +++ 8,5 / 10 Punkten
Leider bekommt man „Dread“ nur noch als Download auf Bandcamp; die Tapeversion (limitiert auf 100 Exemplare) ist bereits restlos vergriffen.
YITH – Dread
Black / Doom Metal from the USA
Independent
Running time: 42:40 minutes
Release date: September 23rd, 2016 (all formats)
Review © 2017 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation