Zu einer Band, die im finnischen Black Metal längst Legendenstatus genießt, braucht man wohl nicht mehr allzu viel zu sagen: Dass SARGEIST einen Sound mitkreiert haben, der bis heute von Myriaden anderer Bands kopiert, jedoch nur in den seltensten Fällen auch erreicht wurde, versteht sich von selbst. Dass die Discographie nach 20 Jahren immer noch halbwegs überschaubar ist und zudem keine Totalausfälle zu verzeichnen hat, ist ebenfalls ein Indiz für die Klasse des derzeit als Quintett agierenden Trupps. An die im vergangenen Dezmber erschienene EP „Death veneration“ konnte man daher recht entspannt herangehen, obwohl die vier Tracks im Grunde „nur“ Überbleibsel der Aufnahmen zum letzten Album „Unbound“ (2018) sind.
Stellt man jedoch den Opener und Titeltrack „Death veneration“ diesem Album gegenüber, so fällt auf, dass die Produktion etwas rauer belassen wurde und man etwas melodischer zu Werke geht. „To make wolves of men“ verstärkt diesen Eindruck noch durch die alles überragende aggressive Atmosphäre, die kaum eine andere finnische Black-Metal-Band so authentisch erzeugen kann und die in „To feast on astral blood“ in Kombination mit den melodischen Leads einfach fantastisch klingt. Der Siebenminüter vereint beide Seiten der Band zu einem schlüssigen Ganzen, so dass sich alleine dafür der Kauf schon lohnen würde. Mit „Lunar curse“ hat man zudem noch einen kurzen Schlusstrack dazugepackt, der die nicht ganz 19 Minuten gut abrundet und sogar einen winzigen Funken klassichen schwedischen Black Metals hinzufügt. Genau so muss eine EP klingen, um sie relevant zu machen!
Ich muss zugeben, dass ich nicht gerade die größte Freundin von EPs bin, die im Nachgang zu einem Album veröffentlicht werden. Fällt eine solche jedoch so stark wie „Death venereation“ aus, drücke ich gerne mal ein Auge zu, ist das Material doch ebenso abwechslungsreich wie auf dem letzten Album, stellenweise sogar einen Tick stärker. SARGEIST gehören zudem zu der seltenen Sorte Bands, auf deren Qualität man bauen kann, so dass sich eine explizite Empfehlung im Grunde sowieso erübrigt. Wer von diesem Stil nicht genug bekommen kann, ist hier definitiv an der richtigen Adresse. KAUFEMPFEHLUNG +++ 8,5 / 10 Punkten
Erhältlich ist die EP als CD im Webshop des Labels sowie auf Bandcamp, wo natürlich auch das digitale Format zur Verfügung steht. Einen Release als MLP wird es später im Jahr noch geben. Es lohnt sich also, die Augen offenzuhalten, zumal es News dazu dann auch auf der Facebook-Seite von Black Salvation geben wird.
SARGEIST – Death veneration
Black Metal from Finland
W.T.C. Productions
Running time: 18:39 minutes
Release date: December 19th, 2019 (all formats)
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Review © 2020 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation