VHORTHAX – Nether darkness

Copyright: Iron Bonehead Productions / Vhortax
Copyright: Iron Bonehead Productions / Vhorthax

Gleich zu Beginn des Jahres 2018 kredenzen uns Iron Bonehead Productions mit der Debüt-MCD „Nether darkness“ der aus Russland stammenden VHORTHAX ein alles verschlingendes Monster aus schwärzestem Black und Death Metal. In den präsentierten vier Songs (plus Intro und Outro) wird eine unglaublich dichte Atmosphäre aufgebaut, die momentan ihresgleichen sucht. Nicht, dass man etwa komplett neue Wege beschreiten würde. Die Grundstrukturen der Tracks gehören durchaus zum Standard. Allerdings wird durch die Verquickung von okkultem Black Metal und finsterem Death / Doom dem Ganzen etwas Bitterböses beigemischt. Viel zum Gesamtsound trägt auch die rohe, aber druckvolle Produktion bei: Die Instrumentierung ist jederzeit klar zu unterscheiden (den Drums hätte ein klein wenig mehr Punch allerdings gut getan) und auch die Vocals kommen gut zur Geltung. Wem diese eventuell bekannt vorkommen: Murkh, der ebenfalls bei Serpentrance hinter dem Mikro steht, ist auch hier involviert. Daher sind gelegentliche Parallelen zwar nicht von der Hand zu weisen, Vhorthax agieren jedoch um einiges intensiver.

Das Intro „Altar I – The mass“ führt in die okkulte Messe ein mit einer Collage aus Mönchsgesängen, Glockenschlägen und anderen Sounds. Das Ganze klingt für ungeübte Ohren leicht verstörend, jedoch fasziniert von der ersten Sekunde an die Kompromisslosigkeit, die sich im Opener „The levitating tomb“ niederschlägt. Die Black / Death und Doom-Anteile sind so gut verquickt, dass es schwer fällt, eine Richtung über die andere zu stellen. Wähnt man sich die ersten Sekunden noch im tiefsten Doom, befindet man sich plötzlich im Black / Death, nur um geschwindigkeitsmäßig nach einem Break in den Black Metal zu wechseln. Die Breaks und Tempiwechsel sind so fließend arrangiert, wie es aktuell nicht einmal Antiversum schaffen. Das ist grandioses Songwriting! Das folgende „Stabat mater“ setzt da sogar noch einen drauf, indem man ein beinahe schon eingängig zu nennendes Riff als Grundthema einbaut, das durch die unmenschlichen Vocals jedoch sofort jeglicher leichten Zugänglichkeit beraubt wird. Definitiv ein Anspieltipp! „Thy foul graal“ ist das sowohl kürzeste als auch das schnellste Stück auf diesem Mini-Album. Durch die knapp drei-einhalb Minuten prügelt man sich fast durchgehend ohne Rücksicht auf Verluste und fügt dem bisher äußerst schweren Gesamtsound eine willkommene Abwechslung hinzu. Auch „Crushing the vessels of trinity“ beginnt sehr zackig, arbeitet von Beginn jedoch auch wieder mit Elementen aus dem okkulten Black und Death Metal. Der Sechsminüter ist dabei wahres Monster geworden und stellt den absoluten Höhepunkt dar. Das Ourto „The descent of the martyr“ ist ebenso verstörend wie das Intro, schließt soundmäßig jedoch gewissermaßen den Kreis. Wenn das auf einer hoffentlich noch in diesem Jahr erscheinenden Full-length ebenso gut gelingt, dann dürfte uns damit eines der besten Alben erwarten.

Somit habe ich sogar schon ein wenig vom Fazit vorweggenommen. Seit das erste Promomaterial zu „Nether darkness“ auf meinem Tisch landete, war ich zutiefst beeindruckt. Sich nun mit der vollständigen Mini-CD bzw. Mini-LP beschäftigen zu können, ist dabei das Tüpfelchen auf dem i. Alleine schon das Cover spricht für sich und ist eine erstklassige visuelle Umsetzung dessen, was einen in diesen 22 Minuten erwartet. Wer sich von diesen Punkten angesprochen fühlt, macht mit dem Kauf nichts falsch, da man sich über einen langen Zeitraum mit dem Release beschäftigen kann. PFLICHTKAUF!!! +++ 8,5 / 10 Punkten

Ab heute sind sowohl die auf 500 Exemplare limitierte 12″-MLP auf schwarzem Vinyl und die ebenfalls auf 500 Exemplare limitierte MCD im Webshop von Iron Bonehead erhältlich. Bei Bedarf kann man sich das Album auch auf der Bandcamp-Labelseite im digitalen Format zulegen.

Copyright: Vhorthax
Copyright: Vhorthax

VHORTHAX – Nether darkness
Black / Death Metal from Russia
Label / Distribution: Iron Bonehead Productions (MLP + MCD) & Bandcamp (Download)
Running time: 22:32 minutes
Release date: 05.01.2018 (all formats)

shop.ironbonehead.de
www.bandcamp.com

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