Bereits seit 2009 ist die mittlerweile in Schottland heimische Black Metal-Institution BARSHASKETH aktiv und wird in einigen Tagen ihr mittlerweile viertes Album „Barshasketh“ veröffentlichen. Ende 2017 konnte mich die Truppe schon auf der Split mit Outre, „Sein/Zeit“, begeistern und so war ich sehr gespannt auf dieses nun endlich bald vorliegende Album. Tief verwurzelt in der zweiten Black Metal-Welle kreiert man auch diesmal wieder einen audiophilen Sturz hinab in die schwärzesten Abgründe der Existenz. Man führt konsequent den spätestens auf dem Vorgänger „Ophidian henosis“ eingeschlagenen Weg fort und begibt sich erneut in okkulte Regionen, stets begleitet von der reinen Lehre des Pfades der linken Hand.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Produktion, die auf den ersten Blick zwar eher als zweckdienlich erscheint, nach mehrmaligem Hören aber in ihrer Einfachheit mehr als nur zu überzeugen vermag. Denn man verzichtete wohl bewusst auf irgendwelche Soundspielereien und stellt somit alleine die Musik in den Vordergrund. Und wer jetzt noch behauptet, dass sich die Produktionen aus den Necromorbus Studios (wo „Barshasketh“ aufgenommen wurde) mittlerweile allesamt gleichförmig anhören, der wird hiermit ebenfalls eines Besseren belehrt. Erst durch die sehr basische und druckvolle Produktion entfaltet sich die Tiefe des bandeigenen Klangkosmos vollends und lässt den Hörer eintauchen in das ihn nach und nach verzehrende Nichts.
Dafür sorgt bereits der Opener „Vacillation“, dessen purer und schnell gespielter Black Metal die perfekte Eröffnung dieser 53 Minuten ist: Unbarmherzig huldigt man der alles umfassenden Dunkelheit und bestürmt den Hörer mit unheilvollen Riffs und einem Drumsound zum Niederknien. Mit „Resolve“ schließt sich ein ähnlich gelagerter Track an, der allerdings auch schon mal das Tempo rausnimmt und damit ordentlich Atmosphäre aufbaut. „Consciousness I“ und „Consciousness II“ fungieren als eine Einheit, obwohl sie in ihrer Machart höchst unterschiedlich sind: Ist der erste Teil noch eine weitgehende Fortsetzung der in den ersten beiden Tracks eingeschlagenen Richtung, so transformiert sich der zweite Abschnitt in ein alles zermahlendes, zähes Soundmonster, dessen Ausbrüche in die schnelleren Regionen wie eine Naturgewalt auf den Hörer einstürzen. Auch „Ruin“ ist in zwei Parts separiert, obwohl beide Teile relativ straight auf den Punkt kommen und so der Eindruck entsteht, dass man im Grunde einen Longtrack sinnvoll getrennt hätte. So langsam geht es bereits in den Endspurt, was „Rebirth“ dazu nutzt, geschwindigkeitsmäßig noch einmal alles herauszuholen, was geht. Extrem intensiv stürzt der Track über dem Hörer zusammen und hüllt ihn wärmend in tiefste Schwärze ein. Der Schlusstrack „Recrudescence“ gehört zu der Sorte Tracks, die einen ganzen Albumkosmos in sich vereinen und das komplette Spektrum des eigenen Stils abdecken. Ob nun für sich alleine stehend oder im Kontext des Albums gesehen: Dies ist einfach der perfekte Schlusspunkt unter einen zutiefst befriedigenden Release.
Eines steht an dieser Stelle fest: BARSHASKETH gehören zu der Sorte Black Metal-Bands, die sowohl der puren Lehre als auch dem okkulten Pfad folgen und somit einen eigenständigen Sound erschaffen, der sich deutlich von einem Großteil der Szene abhebt. Und auch, wenn man durchaus mehrere Durchläufe benötigt, bis man mit diesem Album warm wird, so ändert das nichts an der Tatsache, dass Musik in dieser Qualität und Intensität nicht jeden Tag erscheint und daher jede Minute der Beschäftigung damit wert ist, genossen zu werden. Wer Black Metal in seiner verkörperten Essenz pulsieren spüren möchte, dem sei „Barshasketh“ nur ans Herz gelegt. DEFINITIVE KAUFEMPFEHLUNG!!! +++ 8,5 / 10 Punkten
Ein Album, das essentiell ist für die heimische Sammlung, wie mir scheinen will. Daher: „Barshasketh“ wird als schickes Digipack, digital sowie als Doppel-LP im Gatefold-Cover erscheinen. Das Vinyl ist auf 500 Exemplare limitiert und zwar in den Farben schwarz (400 Stück) und rot (100 Stück).
BARSHASKETH – Barshasketh
Black Metal from Scotland
W.T.C. Productions
Running time: 53:10 minutes
Release date: January 15th, 2019 (Digipack-CD, digital) / January 21st, 2019 (Vinyl)
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Review © 2019 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation