Fünf Jahre mussten die Fans warten, bis das neue Album der schwedischen Watain-soundalikes VALKYRJA nun endlich Ende November auf die Meute losgelassen wird. „Throne ablaze“ heißt das gute Stück und macht, soviel sei vorab schon gesagt, seinem Titel alle Ehre. Und auch, wenn man meinen sollte, dass das genannte Black Metal Kommando stets wie das Schwert des Damokles über dem eigenen Schaffen schweben müsste, so hat man es doch wie schon auf dem Vorgänger „The antagonist’s fire“ (2013) geschafft, sich in einer ganz eigenen Nische festzusetzen. Die Einflüsse sind nach wie vor unverkennbar (neben Watain schimmern immer wieder auch Dissection durch); allerdings begeht man nicht den Fehler stumpfen „Sworn to the dark“- oder „The somberlain“-Worshippings, sondern nimmt diese Einflüsse und legt sie als Basis für acht Songs voller Aggressivität, Wut und Dunkelheit zugrunde.
Schon das düstere Intro „In ruins I set my throne“ führt stimmungsvoll in die folgenden 47 Minuten ein und bricht sich mit dem Opener „Crowned serpent“ endgültig seine Bahn hin zu einer Atmosphäre, die man dieses Jahr so nur einmal erleben durfte. Die Gitarrenarbeit erinnert stark an „Trident wolf eclipse“, was aber auch an der Produktion in den Necromorbus Studios liegen könnte, dass sich langsam zum neuen Aufnahmetempel für Black Metal entwickelt. Denn spätestens im folgenden „Opposer of light“ wechselt man über zu einem ganz eigenen Riffing, dass nach wie vor brutal, aber auch abwechslungsreich und melodisch ist. Besonders die Tempiwechsel gefallen mir hier sehr. Diese sind im Übrigen generell gut und schlüssig gesetzt, so dass innerhalb der Songs kein Bruch entsteht. So ist auch „Tombs of flesh“ ein weiterer Beweis dafür, bevor man mit „Halo of lies“ das Tempo deutlich reduziert und einen schwarzen Mahlstrom loslässt, der alles zu verschlingen droht, was ihm in die Nähe kommt.
Geschickt in die Mitte des Albums gesetzt findet nun ein Wechsel in der generellen Songstruktur statt. Statt wie bisher ausschließlich auf Aggressivität setzt man nun vermehrt auf Atmosphäre; verbindet diese beiden Pole jedoch so geschickt, dass man stets auf das nächste Riff, auf den nächsten Tempiwechsel wartet. „Transcendental death“ fügt sich in dieses Konzept ausgezeichnet ein und hat zum Ende hin das wahrscheinlich beste, besser gesagt: schönste Lead, dass die Schweden je geschrieben haben. So ist es nur konsequent, dass man dieses in abgewandelter Form in „Paradise lost“ noch weiter ausbaut und dem Track eine ganz eigene Melancholie verpasst, die ihn zum absoluten Höhepunkt des Album werden lässt. Daran ändert auch der das Album schließende Titeltrack „Throne ablaze“ nichts, trotz seiner fast neun Minuten, in denen er alle Stärken des Albums in sich vereint und nochmals die songwriterische Klasse VALKYRJAs zementiert.
Abschließend wird es jetzt natürlich wieder diejenigen geben, die sich nach wie vor an den Vergleichen in der Einführung dieses Artikels aufhängen. Denen sei gesagt: So what!? Selbst wenn die Einflüsse so offensichtlich sind wie hier, das Ganze jedoch zu etwas Neuem verarbeitet wird und es dann noch Spaß macht, sich das Album immer und immer wieder anzuhören, hat man definitiv etwas richtig gemacht. „Throne ablaze“ gehört zu genau jener Art von Alben und dafür bin ich dankbar, denn genau dieser Stil in Verbindung mit einer knackigen Produktion ist es, was Black Metal heutzutage ausmachen soll (abgesehen vom zugrundeliegenden textlichen Konzept versteht sich). DEFINITIVE KAUFEMPFEHLUNG!!! +++ 8.5 / 10 Punkten
VALKYRJA – Throne ablaze
Black Metal from Sweden
W.T.C. Productions
Running time: 46:59 minutes
Release date: 26.11.2018 (all formats)
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wtcproductions.bandcamp.com/album/throne-ablaze
Review © 2018 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation