SOULROT – Nameless hideous manifestations

Copyright: Memento Mori / Soulrot
Copyright: Memento Mori / Soulrot

Old School Fans jeder Sparte haben im Moment echt die Qual der Wahl, was den Kauf aktueller Veröffentlichungen angeht. Egal, ob Thrash, Black oder Death Metal: Überall tummeln sich extrem starke Bands, die nicht nur musikalisch das volle Brett fahren, sondern auch vor Authentizität nur so strotzen. Eine dieser Bands sind die Chilenen Soulrot, die seit 2013 existieren und bis dato je eine Demo, EP und Split veröffentlichten. Mit „Nameless hideous manifestations“ liegt nun ab Ende April das Debüt vor; und das ist Schwedentod in seiner pursten Form: Angefangen beim Logo über das Cover bis zur Musik erhält man hier den Eindruck, ein Album eher von 1992 als aus 2017 vor sich liegen zu haben. Schon die Produktion ist ein gewalltiges Brett, die man nur als für das Genre nahezu perfekt nennen kann. Extrem druckvoll klingt das, was da aus den Boxen über uns hereinbricht. Man hört jedes Instrument klar heraus, trotz des sehr betonten Basses, den man zu jeder Zeit in der Magengrube spüren kann und der dennoch nicht nur ein einziges Rauschen ist. Am musikalischen Niveau lässt sich ebenfalls nichts Negatives finden und zumindest mir stellt sich bereits zu Beginn die gleiche Frage wie schon vor ein paar Tagen: Fressen die Enkel momentan wirklich ihre Ahnen? Anscheinend…

Ein kurzes Intro („Desde el arrecife del diablo…“) läutet die gut 37 Minuten ein, wenn auch noch eher unspektakulär. Mit den ersten Takten des Openers „Those who dwell in the abyss“ ist das jedoch sofort wieder vergessen, denn alleine schon das Riffing verpasst dem Hörer gleich mal eine Gänsehaut, so sehr klingt das hier nach Grave oder Entombed. Auch die zahlreichen Tempiwechsel von den typischen schnellen Passagen hin zu Midtempo und an Asphyx erinnernden Death / Doom finden sich innerhalb dieser ersten Minuten. Ein absolut großartiger Einstieg, der vom schnellen und im Vorfeld bereits ausgekoppelten „From my grave“ mit seinem größtenteils durchgetretenen Gaspedal noch untermauert wird. „Ectoplasmic revelations“ ist eine schöne Mischung aus Midtempo und durchgetrenem Gaspedal, mit einem erneut extrem an Asphyx erinnernden Mittelteil. „Infertile anti-womb“ legt an Tempo wieder etwas zu und läutet damit die Halbzeit des Albums ein. Die wirkt mit „The putrid canvas“ dann zunächst ein wenig nach Standard, allerdings hört man im Mittelteil deutlich Einflüsse von Celtic Frost heraus, was sich richtig gut einfügt und die Kritik nach dem zweiten oder dritten Hören gleich mal obsolet macht. Das müssen andere Bands erst mal schaffen. „Majestic rot“ führt das im Anschluss weiter aus und bildet somit eine Brücke zu einem der stärksten Songs auf dem Album, „Incorporeal autopsy“, dass in seinen nicht ganz vier Minuten mal eben das komplette Albumspektrum repräsentiert und das meine erste Wahl als Auskopplung gewesen wäre. Ein weiterer Brecher ist „Blackstone“, das besonders live mit Sicherheit ein Kracher sein dürfte und für das abschließende „Transfigured through the void“ eine super Einleitung ist. Hier wird nochmals richtig Gas gegeben und unterstreicht, dass SOULROT bereits auf diesem Level zu den besten und vor allem überzeugendsten Bands zählen!

Momentan ist es selbst für mich als Black Metallerin fast unmöglich, die Augen vor Bands aus dem klassischen Old School Death Metal zu verschließen, da diese bis zu einem gewissen Grade eben auch zur musikalischen Selbstfindung beigetragen haben (selbst wenn ich bereits Anfang der Neunziger eher Darkthrone, Mayhem und Konsorten bevorzugte). Aus SOULROT könnte was richtig Großes werden und von daher kann ich nur jedem empfehlen, diese Band anzuchecken und vor allem das Album zu kaufen!!! +++ 8,5 / 10 Punkten

„Nameless hideous manifestations“ erhaltet ihr ab dem 24.04.2017 als CD im Webshop des Labels sowie als Download auf Bandcamp. Die genauen Formate werde ich am Tag des Releases wie immer bekannt geben.

Copyright: Soulrot
Copyright: Soulrot

SOULROT – Nameless hideous manifestations
Death Metal from Chile
Label / Vertrieb: Memento Mori (CD) & Bandcamp (Download)
Running time: 36:52 minutes
Release date: 24.04.2017

www.memento-mori.es
www.bandcamp.com

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