RUIN – Drown in blood

Copyright: Memento Mori / Ruin
Copyright: Memento Mori / Ruin

Eine der wahrscheinlich obskursten Death Metal-Bands veröffentlicht 27 Jahre nach ihrer Gründung endlich ihr Debüt. Dabei waren RUIN jedoch nicht permanent aktiv, sondern lösten sich 1991 nach gerade mal einem Demo innerhalb des ersten Jahres des Bestehens der Band („Sickening ruin“, 1991) schon wieder auf. 2015 reanimierte man die Band und veröffentlichte seitdem eine weitere Demo sowie drei Split-EP’s. Mit „Drown in blood“ erscheint nun im April diesen Jahres das genannte Debüt; und das gilt es nun unter die Lupe zu nehmen. Das erste, was auf- und gleich gefällt, ist die sehr roh gehaltene Produktion, die trotzdem erstaunlich differenziert wirkt. Man hört jedes Basszupfen, jeder einzelne Hit auf Snare und Becken ist klar zu hören und auch die Dynamik hinsichtlich der Lautstärkepegel ist beim Mix verdammt gut gelungen. Das hätte ich in der Form nicht erwartet, muss ich ehrlicherweise zugeben. Stilistisch bewegt man sich in der Schnittmenge von Hellhammer und ganz alten Abhorrence. Der dargebotene Death Metal ist daher eher doomig bis angezogenes Midtempo mit einigen wütenderen Ausbrüchen. Gerade die mit tiefer Stimme rausgekotzten und sich leicht dumpf anhörenden Vocals passen dazu wie der bekannte Hintern auf den Topf.

Auch die Interludien zwischen den Songs passen sich gut in den Albumfluss ein, der von Anfang bis Ende ohne Übergänge zwischen den Tracks wie ein einziges großes Gebilde wirkt. Wie man schon im Opener „Crawling through the vomit“ feststellen kann, der extrem zähflussig durch die Boxen kriecht und auf der Stelle klar macht, dass das hier Old School Death Metal as fuck ist. „Nightmares in a void“ zieht das Tempo anschließend erst mal an, jedoch nur für einen Moment, bevor es sich in ein absolut niederwalzendes Stück verwandelt und nur noch pure Bösartigkeit über dem Hörer ausspuckt. Erst „Sewer“ erhöht fast durchgehend das Tempo und trägt somit zur nötigen Abwechslung bei, die auch in „Thirst for annihilation“ beibehalten wird, das eine Mischung aus Midtempo und recht schnellem Geknüppel darstellt. Im gleichen Schema verfährt „Torture is heaven“, fügt hier jedoch auch wieder einige doomige Elemente zu Beginn hinzu. „Rancid death“ ist genau das: dreckig und verrottend fährt dieser Track über den Hörer hinweg und wirkt sogar fast schon groovig; wenn auch auf extrem morbide Weise. Mit extrem angezogenem Tempo kommt schließlich „Spread plague hell“ daher, bevor der Titeltrack abschließend noch einmal sehr doomig wird und das Album damit gut abgerundet wird.

„Drown in blood“ hat mich sehr überrascht, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Da mir die Band bis dato unbekannt war und ich auch anhand des Promo-Materials auf eher obskures Underground-Zeugs tippte, war das Erstaunen ob der gebotenen Qualität dann umso größer. Eigentlich muss sich dieses Album jeder kaufen, der mit den genannten Vergleichen etwas anfangen kann. Zumindest Probehören ist oberste Pflicht! +++ 8 / 10 Punkten

Da es bisher noch keine Infos bezüglich einer Pre-order des Albums gibt, ist davon auszugehen, dass es ab Releasetag (24.04.2017) im Webshop des Labels sowie auf Bandcamp erhältlich sein wird. Genaue Infos dazu werden an diesem Tag auch hier ergänzt.

Copyright: Ruin
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RUIN – Drown in blood
Death Metal from the USA
Label / Vertrieb: Memento Mori (CD) & Bandcamp (Download)
Running time: 36:39 minutes
Release date: 24.04.2017

www.memento-mori.es
www.bandcamp.com

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