Bereits seit 18 Jahren treibt Avenger, seines Zeichens Mainman und allein Verantwortlicher bei den Rheinland-Pfälzern FRONT BEAST (und nebenher noch in zig anderen Bands tätig), dort sein Unwesen. Sieben Demos, 13 Split’s, zwei Compilations sowie zwei Alben sind während dieser Zeit entstanden und zeugen vom kreativen Output. Mit „Third scourge from darkness“ erscheint in diesen Tagen das dritte Studioalbum, auf dem es wie gewohnt Black Metal der alten Schule gibt. Hier wurde nichts glattpoliert oder sonstwie neueren Zeiten angepasst. Es gilt das Motto: Immer rein in die Fresse aller Möchtegern-Metaller! So muss das sein und genau darum liebe ich diese Art von Musik!! FRONT BEAST wollen nicht der Allgemeinheit gefallen, sondern halten konsequent die Fahne des Undergrounds hoch. Und lassen sich dabei auch nicht in irgendwelche Kategorien pressen: Es wird extrem eigenständig agiert, so dass man Vergleiche mit anderen Bands im Großen und Ganzen vergessen kann. Das findet man auch nicht alle Tage in diesem Genre. Extrem gut gefällt mir die raue und ungeschliffene Produktion, die dem Album ordentlich Druck und Atmosphäre verschafft und trotzdem jedem Instrument genügend Raum zum Atmen lässt. Die Vocals sind zwar leicht in den Hintergrund gerückt und mit Hall versehen, aber das trägt nur noch mehr zur Atmosphäre bei und stört in keinster Weise.
Schon der Opener „Journey to Golgotha“ überzeugt auf ganzer Linie durch reichlich Abwechslung, wobei die ersten drei-einhalb Minuten mich am meisten überraschten, da man hier das Intro einfach in den regulären Song eingeflochten hat. Gut, es gibt ein Break hin zum eigentlichen Song, aber das verstärkt den positiven Ersteindruck noch. Das hier ist schwärzester Old School Metal. Punkt. Vor allem wird Abwechslung großgeschrieben, indem man vom langsamen zum richtig schnellen Midtempo die ganze Bandbreite abdeckt und so jedem einzelnen Song auch einen gewissen Wiedererkennungswert beschert. Vergleicht einfach nur mal die auf den Opener folgenden „Swallowed by night“ und „The hunt“. „Flaming tombs of heresy“ überrascht dagegen mit einem an den frühen norwegischen Black Metal angelehnten Gedächtnisriff, dass so authentisch wirkt, dass mancher wahrscheinlich das Releasedatum checken wird, geht er unbedarft an „Third scourge from darkness“ heran. In „Imperial fire“ geht es zunächst sehr Midtempo-lastig zur Sache, bevor zum Ende hin das Tempo noch ordentlich anzieht. Das schon fast epische Eröffnungsriff zu „Rape the corpse of Christ“ ist Gänsehaut pur und läutet einen Track ein, der auf jedem der ersten Desaster-Alben einen würdigen Platz gefunden hätte. Und das will was heißen, da ich die Koblenzer ohne Wenn und Aber zu den unangefochtenen Königen im Black / Thrash halte. Absolut großartig und für mich der Höhepunkt eines Albums, das sowieso keinen Ausreißer vorzuweisen hat. „Purity in ashes“ ist da der logische Nachfolgetrack, da es hier schwerpunktmäßig wieder voll auf die Zwölf gibt inklusive schön schleppendem Mittelteil. Im abschließenden „Theistic plague“ gibt es dann nochmals den vollen Rundumschlag und schließt damit ein Album ab, dass man am Besten mit „All killer, no filler“ umschreiben kann. Well done, Avenger…
Dieses Album wird definitiv seine Anhänger finden, da bin ich mir sicher. Und nicht nur, weil „Third scourge from darkness“ genau die Art von Metal ist, die ich liebe, sondern weil ich mit dieser Meinung nicht alleine bin. Wer dieses Album versäumt, dem fehlt ein ganz wichtiges Stück Black Metal in diesem Jahr! Essentiell!!! +++ 8,5 / 10 Punkten
Ab dem 10.03.2017 erhaltet ihr dieses Album mit feinsten Old School Black Metals über Iron Bonehead Productions als CD sowie als LP.
FRONT BEAST – Third scourge from darkness
Black Metal from Germany
Label / Vertrieb: Iron Bonehead Productions (CD + LP)
Running time: 50:22 minutes
Release date: 10.03.2017