(You can find the english transcript of this review here)
Man muss es einfach sagen: Bands, die sich nach der Gründung ein paar Jahre Zeit lassen, bis sie sich an die Öffentlichkeit wagen, sind mir wesentlich sympathischer als solche, die Schnellschüsse veröffentlichen. So wie im Falle der Holländer THE SHIVA HYPOTHESIS, die drei Jahre im stillen Kämmerlein werkelten, bevor sie diese 20 Minuten angeschwärzten Todesmetalls auf die Menschheit losließen. Und auch hier muss ich (leider) zugeben, dass mir da fast wieder ein richtig toller Release durch die Lappen gegangen wäre. Grund genug also, die Jungs aus Enschede noch unter die Lupe zu nehmen, bevor sie (hoffentlich bald) ihr Debüt auf die Meute loslassen. Und was soll ich sagen? Ich bin beeindruckt von der Soundgewalt, die da im Opener „Caduceus“ auf mich niedergeht.Black Metal-Riffing wechselt sich mit Death Metal-Breaks ab, das Drumming wechselt ebenfalls von schnellen zu Midtempo-Parts, die teilweise fast doomig werden. Die Vocals sind schön brutal und kotzen und keifen, was das Zeug hält. Der erste Vergleich, der mir hier in Kopf fährt: so könnten aggressivere Mgla mit Death Metal-Einflüssen klingen. „Praedormitium“ könnte ein Song sein, der aus einer unheilvollen Allianz zwischen neueren Mayhem und Behemoth stammen würde. Speziell Riffing und Drums machen das deutlich, allerdings sind die Vocals die absolute Krönung, so sehr erinnern sie hier an die aggressiveren Parts von Attila Csihar. Diese sechs Minuten Musik gehören zum Brutalsten, was ich in letzter Zeit gehört habe (und das ist nicht wenig). Das abschließende „Maze of delusion“ verschenkt mit dem leicht stakkato-artigen Riffing in den ersten zwei Minuten etwas an Atmosphäre, steigert sich dann jedoch spürbar hin zu Midtempo und wieder schnelleren Parts. Zumindest kann man hier vom eigenständigsten Track der Promo sprechen, der deutlich erkennen lässt, dass hier haufenweise Potential vorhanden ist. Ich bin extrem gespannt auf die erste Full-length-Veröffentlichung und außerdem der Meinung, dass man THE SHIVA HYPOTHESIS unbedingt mal antesten sollte. +++ 7,5 / 10 Punkten
Wer sich die Promo noch zulegen will, wendet sich am besten über die Facebook-Page bei der Band oder kontaktiert sie per E-Mail. Alternativ dazu kann man sich die Tracks auch über Bandcamp kaufen.
THE SHIVA HYPOTHESIS – Promo 2015
Blackened Death Metal from The Netherlands
Label / Vertrieb: Unsigned / Bandcamp (Download)
Running time: 20:34 minutes
www.bandcamp.com
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theshivahypothesis@gmail.com