Bereits 2002 aufgenommen, erschien Ende November des vergangenen Jahres „Cold grave“ zeitgleich als eines von zwei Alben (Review zu „Devil dedication“ folgt). Wie viele andere Bands dieser Prägung ist auch DOM DRACUL ein Ein-Mann-Projekt; dieses hier besteht seit 1998. In dieser Zeit veröffentlichte die Band insgesamt ein Demo („Genocide in the name of Satan“, 2004), drei Full-length-Alben (neben den genannten beiden „Attack on the crucified“, 2005) sowie 2006 eine Split-EP mit Necroplasma, Sarin und Capitis Damnare. Stilistisch knüpft „Cold grave“ an die Tradition der frühen Neunziger an. Die Songs bewegen sich irgendwo zwischen Midtempo und schnellen Parts und wirken hin und wieder leicht doomig. Jedoch verfallen sie eigentlich fast nie in die typische nordische Raserei, wie man sie beispielsweise von einigen Darkthrone-Alben dieser Zeit kennt. Grob könnte man DOM DRACUL als Mischung aus eben jenen und stellenweise alten Burzum bezeichnen. Sowohl der Gesamtsound (extrem verzerrte Gitarren, rumpeliges Schlagzeug, das typische kehlige Keifen in den mittleren Tonlagen) als auch die Produktion versprühen angenehmes Retrofeeling. Und das auch richtig gut. Viele Bands scheitern (und scheiterten) oftmals daran, dass sie weder musikalisch noch produktionstechnisch über einen gewissen Kellersound (hat da gerade jemand Ildjarn gerufen?) herauskamen bzw. -kommen. Bei diesem Album kann man guten Gewissens sagen, dass es anders ist. Klar, hier wird nichts weltbewegend Neues fabriziert, aber es gibt in diesem Sektor definitiv sehr viel schlechteres. Hört euch einfach mal „Sons of the north unired“, „Unleashed from the abyss“ oder „Blackened sight“ an. Damit bekommt man einen guten Überblick über das Album. Mich jedenfalls hat das Album inspiriert, mal wieder die alten Darkthrone-Platten aus dem Regal zu ziehen. Und das schafft wahrlich nicht jede Band. Wer auf genau diesen Sound steht: Kaufempfehlung! +++ 7,5 / 10 Punkten
Schaut am besten mal beim Mailorder des Labels Sun & Moon Records vorbei. Da werdet ihr am ehesten fündig, wenn euch das Album zusagt.
DOM DRACUL – Cold grave
Black Metal from Sweden
Label / Vertrieb: Sun & Moon Records
Running time: 27:04 minutes