BEAST OF REVELATION – The ancient ritual of death

BEAST OF REVELATION – The ancient ritual of death // © 2020 Iron Bonehead Productions / Beast of Revelation

Bob Bagchus ist derzeit ein vielbeschäftigter Mann: Neben unter anderem Infidel Reich und Hellehond hat der holländische Death-Metal-Veteran schon das nächste heiße Eisen im Feuer: BEAST OF REVELATION, die sich im kriechenden, zähen Death / Doom bewegen, veröffentlichen Anfang März ihr Debüt „The ancient ritual of death“ und ob das den durchaus hohen Erwartungen entspricht, die man bei diesem Line-up haben kann, versuchen wir nun einmal herauszufinden.

Die beiden anderen Mitglieder des Trios sind A.J. van Drenth (u.a. Temple, Throne) am Sechs- bzw. Viersaiter, sowie Incantation’s John McEntee, der seine Stimmbänder aufs Feinste malträtieren darf. Produktionstechnisch bewegt man sich auf sehr hohem Niveau, ist der Sound doch drückend und schwer, ohne dass man davon komplett niedergewalzt wird. Im Gegenteil: Das Klangbild ist sogar soweit ausgewogen, dass man wirklich jede Nuance heraushört, jeden Saitenanschlag spürt und jeder Hit auf die schön trockene Snare sich tief in die Magengrube setzt. Dass man dabei einen finsteren Brecher wie „Legion“ an die Startposition setzt, der unerbittlich mahlend und zäh wie Lava aus den Boxen quillt, spricht wohl am ehesten für das große Selbstbewusstsein, das den Musikern inne wohnt. Was für ein Monster! „The great tribulation“ zieht das Tempo im Anschluss ein klein wenig mehr an, bleibt jedoch im Downtempo. Auch kleinere Breaks wie in „The cryptic void“, die kurzzeitig völlig ohne Geschwindigkeit auskommen, brechen den Sound nicht großartig auf. Und das ist keineswegs negativ gemeint. Sicher, es gibt genügend Bands im Funeral Doom, die mit ähnlichen Stilistiken arbeiten – doch ist dies hier eben kein Funeral Doom, sondern die einzig wahre Art, finstersten und langsamsten Death Metal zu spielen, ohne dabei Versatzstücke aus beispielsweise dem Black Metal mit einzuflechten. Lediglich einen leichten Sludge-Einschlag kann man hier und da heraushören, was allerdings nicht großartig ins Gewicht fällt, der Grundsound an sich ist einfach zu düster, siehe „The fallen ones“. Ein kurzes Interludium wie „Beast VI“ sorgt allenfalls für eine minimale Verschnaufpause, bevor mit „The days of vengeance“ die zweite Albumhälfte eingeläutet wird. Und die lässt nicht etwa in ihrer Intensität nach, sondern setzt unbeirrbar den einmal eingeschlagenen Weg fort. Eingefahrene Geister mögen das langweilig oder stumpf nennen, aber wer bei Songs wie dem Titeltrack „The ancient ritual of death“ stillsitzen kann oder während „The unholy Roman Empire“ nicht ekstatisch im Schneckentempo mit dem bärtigen Haupt nickt, hört sowieso die falsche Musik. Denn die größte Überraschung ist das mit melodischen Leads versehene Schlussstück „We, the lords of chaos“: Getragen von dem bitterbösen Fundament wird hier erstmals und abschließend eine kleine Nuance Licht hineingelassen und sorgt so dafür, dass am Ende vor allen Dingen eines zurückbleibt: Der Wunsch, dass dieser Funke vielleicht ein kleiner Ausblick auf kommende Taten sei. Ich bin begeistert!

An gutem Death / Doom schätze ich, dass man sich die Musik langsam erarbeiten muss, Stück für Stück aufs Neue in jeder Note zu versinken, bis es irgendwann klick macht und sich das Album wie ein monströser Leviathan vor einem aufrichtet. „The ancient ritual of death“ ist so ein Album und BEAST OF REVELATION gehen hinsichtlich Downtempo, Rohheit und Schmutz keine Kompromisse ein. Dieses Album ist zäh dahinfließende Lava, ein Monument undurchdringlicher Schwärze, dem man sich entweder vollends hingibt oder besser gar nicht. KAUFEMPFEHLUNG!!! +++ 8,5 / 10 Punkten

Ab dem Releasetag ist das Album im Webshop des Labels als CD und 12″-LP zu erwerben. Zusätzlich dazu natürlich auch auf Bandcamp, wo man sich bei Bedarf das digitale Format sichern kann. Alle Infos dazu gibt es dann wie immer noch einmal auf der Facebook-Seite von Black Salvation zu lesen.

BEAST OF REVELATION // © 2020 Beast of Revelation

BEAST OF REVELATION – The ancient ritual of death
Death / Doom Metal from The Netherlands
Iron Bonehead Productions
Running time: 43:47 minutes
Release date: March 6th, 2020 (all formats)

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Review © 2020 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation

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