THE NIGHT ETERNAL – The night eternal

The Night Eternal – The night eternal // © 2019 Dying Victims Productions / The Night Eternal

Geht es um klassischen Heavy Metal, so fristet dieser auf Black Salvation doch ein sehr stiefmütterliches Dasein, obwohl er als reine Grundlage extrem wichtig auch für die extremeren Metal-Spielarten ist. Sicher, man findet hier Reviews zu Epic-Doom- oder auch Speed-Metal-Bands, aber außer der 2017 erschienenen zweiten Attic-Scheibe findet sich kein anderes Album aus dem puren Metal-Pool. Dieser Umstand ändert sich nun mit der gleichnamigen Debüt-EP der aus dem Ruhrpott stammenden THE NIGHT ETERNAL, die neben ihrer harten Kante zur NWOBHM auch einen sehr eigenen Sound mitbringen, was sie zu den derzeit aufregendsten Newcomern macht.

Das fängt bereits mit dem Opener und Quasi-Titeltrack „Eternal night“ an, der nicht nur Referenzen an frühe Judas Priest Anfang der Achtziger aufweist, sondern durch die sehr klaren Vocals sowie relativ unververrten Gitarren auch Anklänge an düsteren Spielarten nimmt. Wem da jetzt In Solitude durch den Kopf gehen, liegt so falsch nicht, auch wenn THE NIGHT ETERNAL auf die Mercyful-Fate-Anleihen verzichten. Generell zieht sich dieser Sound durch jeden der drei Eigenkompositionen: So hat man mit „Mark of Kain“ einen Midtempo-Track am Start, dessen Soloarbeit den Hörer so intensiv in das Hörerlebnis zieht, dass die Immersion schon beinahe beängstigend wirkt. Daran ändert auch das zu Beginn etwas klassischere Riffing in „Vindicta“ nichts, da man immer darauf bedacht ist, der eigenen Note in seinem Sound Rechnung zu tragen. Für einen Newcomer ist das verdammt beeindruckend. Und wer einen Track wie Judas Priest’s „(Take these) Chains“ mit eben dieser Note zu veredeln weiß, hat ganz genau verstanden, was man da tut. Dem trägt man zudem mit der starken Produktion Rechnung, die zwar ordentlich Druck aufweist, jedoch klar und differenziert aus den Boxen schallt.

Beim ersten Blick auf das Cover ahnte ich zwar schon, dass THE NIGHT ETERNAL etwas für mich sein dürften – doch hatte ich keine Vorstellung davon, was für ein großartiges Erlebnis diese EP darstellen würde. Sicher, gute Newcomer gibt es beinahe jährlich, und auch wenn die letzten paar Jahre in dieser Hinsicht wirklich sehr produktiv waren, so gehört dieses Quintett zu den stärksten überhaupt. Und zwar genreübergreifend, denn sowohl Freunde von erstklassigem NWOBHM, Judas-Priest-Jünger und auch etwas jüngere Szenegänger mit einem Hang zu düsteren Klängen werden hier bedient. Auf dieses spielerische Niveau muss man erst einmal kommen und ich für meinen Teil kann es kaum mehr erwarten, die erste Full-length auf dem Plattenteller rotieren zu lassen. Bis dahin ist „The night eternal“ jedoch ein mehr als nur gleichwertiger Ersatz. PFLICHTKAUF!!! +++ 9 / 10 Punkten

Wer auf der sicheren Seite sein will, der sollte sich die EP schon jetzt per Pre-Order im Webshop des Labels sichern. Dying Victims Productions veröffentlichen sie sowohl auf schwarzem als auch auf farbigem Vinyl sowie als Tape. Über Bandcamp könnt ihr sie euch, falls gewünscht, digital zulegen. Alle Infos gibt es natürlich auch wie gewohnt noch einmal am Releasetag auf der Facebook-Seite von Black Salvation.

The Night Eternal // © 2019 The Night Eternal

The Night Eternal – The night eternal
Heavy Metal from Germany
Dying Victims Productions
Running time: 17:24 minutes
Release date: July 8th, 2019 (all formats)

Dying Victims Productions Webshop
Dying Victims Productions Bandcamp

Review © 2019 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation

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