DENIAL OF GOD – The shapeless mass

DENIAL OF GOD – The shapeless mass // © 2019 Osmose Productions / Hells Headbangers Records / Denial of God

Gut sieben Jahre hat es gedauert, bis es endlich wieder neues Material von den kultigen dänischen Black Metallern DENIAL OF GOD zu hören gibt und erneut ist dieses durchzogen von puren Heavy-Metal-Anleihen, die den Bandsound so unverkennbar und einzigartig machen. Streng genommen ist es zwar nur ein neuer Song, aber der hat es dafür in sich.

Das Slow-Motion-Heavy-Riffing als Einstieg in den Opener und Titeltrack „The shapeless mass“ ist extrem gut gelungen, ebenso der Umschwung hin zu einem zackigeren Tempo. Generell strotzt der Song nur so von Breaks und Tempiwechseln, die jedem einzelnen Part etwas ganz Eigenes geben. So finden sich klassische Metal-Anleihen neben rasenden Black-Metal-Gitarren, während der Gesamtsound die typische Horroratmosphäre versprüht. Einziger Wermutstropfen ist dabei der zeitweise etwas zu dünne Gitarrensound, da hätte ein wenig mehr Druck nicht geschadet. Doch auch so ist den Dänen ein kleines Meisterwerk gelungen, das vom Songwriting her absolut überzeugen kann. Auch das Re-recording von „The statues are watching“ von der gleichnamigen ersten 7″ aus dem Jahre 1995 ist extrem gelungen. Nicht ganz so räudig wie das Original, aber dafür mit dem mittlerweile für die Band so eigenen Sound hervorragend umgesetzt, wird auch dieser Black-Metal-Klassiker in ein neues, schickes Gewand gesteckt. Wo wir gerade von Klassikern sprechen: Mit „Call from the grave“ von Bathory hat man sich zudem einem solchen angenommen, dessen Wahl zwar nicht originell scheint, aber durchaus solide umgesetzt wurde – zumal man nicht den Fehler macht, diesen einfach nur zu kopieren, sondern ihm den eigenen Stempel aufdrückt. Das macht viel Spaß und zaubert zumindest der Rezensentin ein debiles Grinsen ins Gesicht. Die größte Überraschung hat man sich jedoch bis zum Schluss aufgehoben: Mit „Mama Loi, Pap Loi“ hat man sich eines Songs von Exuma aus dem Jahre 1970 angenommen, den wohl die allerwenigsten Kuttenträger auf dem Schirm haben dürften. Der von den Bahamas stammende Künstler hat jedoch in den Siebzigern einige Veröffentlichungen im Reggae und Funk herausgebracht, die die Atmosphäre der Karibik auf eine ganz eigene Weise interpretierten und gerade für viele Horrorfilme jener Zeit viel Inspiration bereithalten. Denial of God haben es nun geschafft, diese Atmosphäre in ihr Soundgerüst zu packen und somit eine kleine Black/Horror-Metal-Perle zu kreieren, die hoffentlich die ihr gebührende Aufmerksamkeit erhalten wird. Ein großartiger Abschluss für eine tolle EP!

Es gibt an dieser EP im Grunde nur einen Kritikpunkt und das ist die kurze Spielzeit. Doch völlig unabhängig davon ist „The shapeless mass“ ein starker Release, der die Essenz des Trios wunderbar einfängt und die Mixtur aus klassischem Heavy und Proto-Black-Metal ein weiteres Mal so überzeugend darbietet, dass man einfach nicht anders kann, als der Band den Respekt zu zollen, der ihr gebührt. Und alleine schon des Titeltracks sowie des grandiosen Exuma-Covers wegen ist die EP definitiv ihr Geld wert! Hoffentlich dauert es bis zum nächsten Lebenszeichen nicht erneut sieben Jahre. KAUFEMPFEHLUNG!!! +++ 8,5 / 10 Punkten

Schon jetzt kann man „The shapeless mass“ sowohl in den Webshops von Osmose Productions und Hells Headbangers Records als auch in deren Bandcamp-Shops vorbestellen. Der gemeinsame Release ist als CD, digital und in zwei Vinyl-Varianten erhältlich – auf schwarzem sowie auf grauem Vinyl.

DENIAL OF GOD // © 2019 Denial of God

DENIAL OF GOD – The shapeless mass
Black / Heavy Metal from Denmark
Osmose Productions / Hells Headbangers Records
Running time: 25:44 minutes
Release date: June 28th, 2019 (all formats)

Osmose Productions Webshop
Osmose Productions Bandcamp
Hells Headbangers Records Webshop
Hells Headbangers Records Bandcamp

Review © 2019 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation

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