FUNERAL STORM – Arcane mysteries

FUNERAL STORM – Arcane mysteries // © 2019 Hells Headbangers Records / Funeral Storm

Gut zwei Jahre lang war es still um die Griechen FUNERAL STORM, die zuletzt 2017 auf der Split mit Celestial Rite auf sich aufmerksam gemacht haben (das Review dazu gibt es hier). Ende Mai erscheint endlich das Debüt-Album „Arcane mysteries“ und da meine allgemeine Vorliebe für Black Metal aus Griechenland hinlänglich bekannt ist, beginnen wir einfach mal direkt mit dem Review. Muss ja auch mal sein, so ohne lange Vorrede…

Mit dem Intro „Invocation of the great red dragon“ steigt man sehr stimmungsvoll in die 43 Minuten währende Reise durch die arkanen Mysterien ein und wird direkt in eine Zeit versetzt, in der Atmosphäre im Black Metal wichtiger war als bloße Aggression. Das unterstreicht der Opener „Ego sum filius draconis“ fulminant: Ein sehr basisches Drummung, unterlegt von Gitarren, die sowohl wehmütig als auch düster nach vorne treibend das Tempo im oberen Midtempo ansiedeln und Vocals, deren Spannweite von dunkel grollend bis keifend ein recht variables Spektrum abdecken. Mit dem neu aufgenommenen und leicht veränderten „The martyr of the lake“ zeigt man zudem, wie man Keyboards im Metal sinnvoll als atmosphärisches Stilmittel einsetzt – wobei griechische Bands in dieser Hinsicht sowieso stets ein sicheres Händchen beweisen. Den Track kennt man bereits von der Split, wirkt hier allerdings noch um einiges intensiver. Alleine schon das Lead in der zweiten Hälfte macht einfach unglaublich viel Spaß, da es eher an klassischen NWOBHM erinnert, als an finsteren Black Metal. Auch das sehr ambient-lastige Interludium „Wandering through the abyss“ zieht den Hörer nicht aus der Immersion, sondern versetzt ihn eher in die Szenerie eines alten Horrorfilms, was das folgende „The Necromancer“ (der zweite Track der 2017er Split) umso wuchtiger aus den Boxen schallen lässt. Das konsequente Midtempo trägt hier den größten Anteil an der unglaublichen Intensität, die man mit dem Break in der Mitte des Songs sogar noch verstärken kann. Unverkennbar einer der Höhepunkte des Albums. Für Kenner der Split ist es übrigens auch schön zu sehen, dass man mit „The Necromancer Pt. 2“ das Hauptriff fortführt und dem Track einen weiteren Teil hinzufügt. Diese somit auf elfeinhalb Minuten anschwellende Soundorgie sollte man definitiv zusammen genießen, da der zweite Teil sowohl durch die eingesetzten Synths als auch das erneut traurig-schöne Lead vollkommen überzeugen kann. Der Signature-Track „Funeral storm“ ist schließlich typischer Hellenic Black Metal, wartet jedoch mit einem Break auf, wie es nur die wenigsten dieser Bands beherrschen. Der abrupte Wechsel von treibendem Metal hin zu einem kurzen akkustischen Zwischenspiel und zurück wirkt hier sehr gekonnt und ist eine der großen Stärken von FUNERAL STORM. Das bereits im Vorfeld vorgestellte „Origins of utter evil“ setzt diesen Pfad fort, unterlegt das Ganze jedoch stellenweise wieder mit sehr sphärischen Synths. „From the great deep of the primordial waters of creation“ ist als weiteres Interludium vor dem Albumcloser „Flowers of my youth“ gut gewählt, da man es im Grunde auch als Outro betrachten kann. Denn der letzte Song ist ein Cover des Varathron-Klassikers vom legendären „His majesty at the swamp“-Album. Das Resultat? Absolut großartig, da es nichts von seiner Räudigkeit verloren hat und sogar noch aggressiver klingt als im Original. Was für ein Schlusspunkt für ein sowieso schon fantastisches Album!

Ich war sehr gespannt auf dieses Album, konnten mich FUNERAL STORM doch bereits auf der genannten Split vor zwei Jahren überzeugen. Und was soll ich sagen? Das musikalische Spektrum ist atemberaubend: Finsterer Black Metal, immer wieder mal Anleihen an klassischem Metal sowie die atmosphärisch eingesetzten Keyboards bilden ein Soundgebilde, wie man es über die Jahre von griechischen Bands zu lieben gelernt hat. Davon ist zwar wenig neu, aber das muss es auch gar nicht sein, wenn es so authentisch und überzeugend dargeboten wird. „Arcane mysteries“ gehört also zu den Must-Haves dieses Jahr – und nicht nur, wenn man griechischen Black Metal liebt! PFLICHTKAUF!!! +++ 9 / 10 Punkten

Schon jetzt kann man sich „Arcane mysteries“ als CD, digital sowie als 12″-LP auf schwarzem oder blau/grünem Vinyl als Pre-order sichern. Die Links findet ihr weiter unten, alle Infos zu den Releases erhaltet ihr natürlich wie immer auf der Facebook-Seite von Black Salvation am Releasetag.

FUNERAL STORM // © 2019 Funeral Storm

FUNERAL STORM – Arcane mysteries
Black Metal from Greece
Hells Headbangers Records
Running time: 43:11 minutes
Release date: May 31st, 2019 (all formats)

Hells Headbangers Records Webshop
Hells Headbangers Records Bandcamp

Review © 2019 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation

Anregungen? Kritik? Immer her damit...

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.