RAPTVURE – Feast upon their flesh

RAPTVURE – Feast upon their flesh // © 2019 The Crawling Chaos Records / Raptvre

Wer – wie ich – viel Wert darauf legt, außergewöhnliche Bands von Beginn an zu verfolgen, der kommt um RAPTVRE derzeit wohl kaum herum. Bereits im Januar veröffentlichte man das Demo „Feast upon their flesh“, dass ich zeitbedingt damals noch nicht vorstellen konnte. Der gerade frisch erfolgte CD-Release über The Crawling Chaos Records ist nun jedoch Grund genug, das endlich zu ändern.

Der erste Höreindruck dürfte bei so ziemlich jedem Hörer der gleiche sein: Was, zur Hölle, ist da gerade passiert? Die nicht ganz fünfzehn Minuten sind dermaßen vollgepackt mit aberwitzigen Riffs, Tempowechseln, Breaks und zudem stilistisch so offen gehalten, dass eine Klassifizierung eigentlich völlig unmöglich ist. Elemente aus Black und Death Metal gehen harmonisch in progressive über und verbinden sich so zu einer gewaltigen Soundwand, die auch wenig bis gar kein Vergleich mit anderen Bands zulässt. Im Gegensatz zu vielen anderen Gruppen im Demo-Stadium hat man hier wohl bereits seinen ureigenen Sound gefunden – und das nach gerade mal einem Jahr Bandexistenz! Besonders der sehr nach vorne drückende und ausdifferenzierte Sound der drei Tracks führt dazu, das hier ein extrem starker Release vorliegt, dessen Qualität man auch nicht an jeder Ecke wiederfindet. Sicher, hier sind erfahrene Musiker am Werk, was man jederzeit heraushört. Allerdings ist es durch die stilistische Offenheit nicht gerade selbstverständlich, dass die Qualität dennoch so hoch ist. Daher wäre es auch unfair, einen Track über den anderen zu stellen, da alle dasselbe hohe Niveau haben. Und um wirklich zu begreifen, was in diesen passiert, sollte man sie dringend selbst hören. Denn Worte allein reichen an dieser Stelle nicht aus, die gewaltig auf den Hörer einstürzenden Eindrücke zu vermitteln.

In den letzten Jahren kam es sehr selten vor, dass mich eine Band mit ihrem ersten Demo so sehr beeindrucken konnte. Und noch seltener kam es vor, dass ich nach dem ersten Durchlauf nur noch ungläubig mit den Ohren schlackerte wegen des extrem hohen Niveaus, auf dem sich die Songs bewegen. An erster Stelle haben sich da jetzt RAPTVRE festgesetzt, die trotz oder gerade wegen ihrer stilistischen Offenheit einen extrem dichten Sound kreiert haben, der Aggression und Progressivität auf natürliche Weise verbindet. „Feast upon their flesh“ ist somit der aktuellste Beweis, das anspruchsvolles Songwriting im extremen Metal nicht automatisch in verkopften Arhythmiken enden muss, sondern am besten funktioniert, wenn man dem Ganzen ein straightes Fundament verpasst. Besser hätte man diese Mischung aus Black, Death und Progressive Metal wohl kaum kreieren können! PFLICHTKAUF!!! +++ 9 / 10 Punkten

Die im Slipcase erhältliche CD könnt ihr sowohl im Webshop des Labels als auch über die Bandcamp-Seiten von Label und Band beziehen, dort natürlich auch digital.

RAPTVRE – Feast upon their flesh (Detail) // © 2019 The Crawling Chaos Records / Raptvre

RAPTVRE – Feast upon their flesh
Black / Death / Progressive Metal from Germany
The Crawling Chaos Records
Running time: 14:45 minutes
Release date: January 17, 2019 (digital) / April 12th, 2019 (CD)

The Crawling Chaos Records Webshop
The Crawling Chaos Records Bandcamp
Raptvre Bandcamp

Review © 2019 Beatrice Sophia von Siedler / Black Salvation

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