PERPETRATÖR – Altered beast

Copyright: Caverna Abismal Records / Perpetratör
Copyright: Caverna Abismal Records / Perpetratör

Was für ein Brett! Konnte mich vor ziemlich genau vier Jahren schon der Vorgänger „Thermonuclear epiphany“ begeistern, so haut mich der am 31.01.2018 erscheinende Nachfolger „Altered beast“ komplett aus den Latschen. Was die drei Portugiesen von PERPETRATÖR in diesen 38 Minuten auf den Hörer einprasseln lassen, ist eine gewaltige Dosis brutalster Old School Thrash Metal. Die arschtighte Performance, die erstklassige Produktion sowie der mit einem Augenzwinkern „Ângelo Sexo“ benannte Drumcomputer – pardon, der Sessiondrummer – lassen einem keine Zeit, auch nur mal kurz Luft zu holen. Besonders hoch rechne ich dem Trio an, dass sie den portugiesischen Cousin des Running Wild-„Drummers“ so gut im Griff haben, dass dieser sich wie aus Fleisch und Blut anfühlt.

Schon der Opener „Altar of the skull“ begeistert mit rasiermesserscharfen Riffs, ausgeklügeltem Drumming, einem stets wahrzunehmendem Bass sowie den Schneidbrenner-Vocals, denen man die Passion für diese Musik bei jeder Zeile abkauft. Besonders gut gefallen die melodischen Einschübe, die von Anfang an für Abwechlsung sorgen. Keine Sorge: Damit wird es jedoch nicht übertrieben, wie das folgende „Extreme barbarity“ eindrucksvoll beweist. Der Track ist pure Zerstörung von der ersten bis zur letzten Sekunde. „The doors of perception“ geht tempomäßig ein klein wenig gemäßigter zu Werke, wirkt etwas weniger hektisch und lässt besonders die Gitarrenarbeit dadurch gut zur Geltung kommen. Zocken können die Jungs, dass muss man ihnen spätestens jetzt zugestehen. Auch die eingestreuten Breaks bereichern den Track spürbar und schaffen durch das langsame Ausfaden am Ende einen gut gelungenen Übergang zum kurzen Intermezzo „Fires of sacrifice“. Wer jetzt denkt, die Band hätte schon alles Pulver verschossen, der liegt damit aber sowas von falsch. „Lethal manhunt“ ist eine weitere absolute Granate, die zwar stark an Destruction erinnert, dies jedoch nicht allzu offensichtlich, da man durchaus seinen eigenen Stil hat. Mit „A fleeting passage through hell“ schiebt man im Anschluss einen midtempo-lastigen Klopfer mit ausgezeichneten Leads und Soli nach, der die erste Hälfte des Albums beendet und den geneigten Hörer schon jetzt schweißgebadet vor den Boxen nach Luft hecheln lässt.

Das Tempo wird in „Terminal possession“ wieder ordentlich angezogen, welches nun auch bis zum Schluss komplett durchgehalten wird. Dass sich dabei keine Abnutzungserscheinungen breit machen, liegt einmal mehr an der fantastischen Gitarrenarbeit, wie im Anschluss „Jungle war“ zeigt. In die Leads und Soli kann man sich nur verlieben; und das gilt für das komplette Album. Alleine schon die Eröffnungssoli in „Let sleeping dogs lie“ machen tierischen Spaß, wenn der Track an sich auch ein klein wenig zu ‚modern‘ klingt. Allerdings ist das nicht negativ gemeint, sondern zeigt lediglich wieder, dass man um Abwechslung im eigenen Bandkontext durchaus bemüht ist. Mit „Hellthrasher“ huldigt man erneut Destruction, diesmal zu deren Reunion-Phase. Mit Schmiers Vocals hätte der Track durchaus auch auf „All hell breaks loose“ oder „The Antichrist“ stehen können, sieht man von den an klassischen Heavy Metal angelehnten Soli ab, die man hier nicht unbedingt erwartet hätte, sich aber einfach wunderbar einfügen. „Black sacristy“ als Album-Closer zu wählen, war ebenfalls eine gute Wahl: Hochenergetisch und mit den hier am deutlichsten zur Geltung kommenden, klaren Gastvocals von Deadlyforce’s Flávio Lino ist es der pefekte Rausschmeißer, der einen sofort wieder auf ‚Play‘ drücken lässt.

Ich hätte nicht gedacht, dass mir ausgerechnet ein Thrash-Album so sehr den ersten Tag im neuen Jahr versüßen wird. Und wer auch jetzt nur noch den geringsten Zweifel daran hat, der höre sich einfach die beiden vorab bereits vorgestellten Songs an; die Links dazu findet ihr weiter unten. Wen zudem die letzten Alben von Destruction nicht mehr so recht begeistern konnten und die ersten Alben von Legion of the Damned oder den Suicidal Angels liebte, der ist hier uneingeschränkt richtig. Für alle Thrasher gilt: PFLICHTKAUF!!! +++ 8,5 / 10 Punkten

30 Tage heißt es jetzt noch warten bis zum Release. Dann jedoch ist das Erste, was man tun sollte, sich auf die Shopseite von Caverna Abismal zu begeben und sich das Album auf CD oder Tape zuzulegen. Alternativ besucht man deren Bandcamp-Shop, wo man zusätzlich noch das digitale Format erwerben kann.

Copyright: Perpetratör
Copyright: Perpetratör

PERPETRATÖR – Altered beast
Thrash Metal from Portugal
Label / Distribution: Caverna Abismal Records (CD + Tape) & Bancamp (Download)
Running time: 38:21 minutes
Release date: 31.01.2018 (all formats)

shop.cavernaabismal.com
www.bandcamp.com

www.soundcloud.com (Altar of the skull)
www.soundcloud.com (Extreme barbarity)

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