MALAKHIM – Demo I

Copyright: Iron Bonehead Productions / Malakhim
Copyright: Iron Bonehead Productions / Malakhim

Als ich mit Black Salvation angefangen habe, schrieb ich in einem der ersten Reviews, dass es höchstens einmal im Jahr vorkommt, dass dich ein Release so derbe überrollt und einfach nur fassungslos vor der Anlage sitzen lässt. Haben dies vor ziemlich genau einem Jahr STYGIAN TEMPLE mit „In the sign of the five angles“ geschafft, so gilt die Ehre in diesem Jahr den Schweden MALAKHIM. Mit ihrem im vergangenen Oktober schlicht „Demo I“ betitelten Einstand feuert das Quintett drei Songs ab, die schon jetzt auf dem Niveau von Bands wie Watain oder Ofermod liegen. Was heißt, dass es hier echten, unverfälschten Black Metal auf die Ohren gibt: aggressiv, okkult, jederzeit mitreißend. Nicht ohne Grund war das vor einigen Wochen veröffentlichte Tape innerhalb EINES (!!!) Tages ausverkauft. Die Essenz der Band lässt sich zudem gut in einem Zitat zusammenfassen: „I think we all agree upon the fact that Black Metal has to stand for something and that this something is in its own essence Satanic (…), against the norms and ideals of mainstream ideology. To me that’s the lowest common denomiator of the band: the acceptance that Black Metal is counter to mainstream culture and serves a darker intent.“ (veröffentlicht am 15.12.2017 auf „The Black Candle – Journal for Illumination, Intoxication & Insurrection“)

Bereits der Opener „A thousand burning worlds“ macht deutlich, dass es in den nun folgenden 16 Minuten nichts sonst geben wird als kompromisslosen Black Metal alter Schule: meist extrem angezogenes Tempo, eine technisch verdammt fitte Instrumentalfraktion und herausgeschrieene Vocals, die dir stellenweise das Blut in den Adern gefrieren lassen. Dabei liegen diese, was die Intonation angeht, durchaus auf einer Linie mit denen von Watain’s Erik Danielsson, was den oben gezogenen Vergleich noch frappierender macht, trotz dass sie etwas tiefer wirken. Richtig zur Geltung kommt der Bandsound dann während „The mass of flesh“, das einige großartige Midtempo-Parts einstreut und insbesondere der Gitarrenfraktion viel Raum lässt, um deren Können zu demonstrieren. Die an okkulten Black Metal mittlerer Watain oder auch Draugur erinnernde Atmosphäre führt dazu, dass man die Anlage noch ein Stück weit weiter aufdreht, als möglicherweise eh schon. Die Tempiwechsel vom hohen ins mittlere Midtempo sind dabei fast unmerklich, so dass man diese erst bemerkt, wenn man sich bereits mitten im betreffenden Part befindet. Der Album-Closer „The golden shrines“ bildet daher den logischen Schlusspunkt, da die genannten Qualitäten hier noch ein Quäntchen mehr zutage treten. Von einem Höhepunkt zu sprechen, ist eventuell zwar ein wenig übertrieben, da sich keiner der Tracks gravierend von einem der anderen abhebt; aber spätestens jetzt springt der Funke über, so dass man es kaum mehr erwarten kann, in hoffentlich naher Zukunft ein vollständiges Album auf dem Plattenteller rotieren lassen zu können.

Obwohl Ofermod in diesem Jahr mit „Sol nox“ ein extrem starkes Album abgeliefert haben und auch die am 05.01.2018 erscheinende neue Watain-Langrille „Tridend wolf eclipse“ wieder einen gewaltigen Sprung zu alten Qualitäten hin macht, werden MALAKHIM, auf lange Sicht gesehen, wohl diejenigen sein, die ernsthaft am Thron ihrer Landsleute sägen werden. Und obwohl ich für eine Demo eigentlich keine Wertung vergeben möchte: Das Niveau und die Qualität der Songs sind so dermaßen überragend, dass ich hier eine Ausnahme mache. Ohne Wenn und Aber: PFLICHTKAUF!!! +++ 8,5 / 10 Punkten

Wer also das Tape verpasst hat und den physischen Re-release auf Iron Bonehead nicht erwarten kann, der sollte schleunigst auf die Bandcamp-Seite der Band gehen und sich das Demo zumindest schon mal digital kaufen. Über den aktuellen Release-Termin werde ich euch hier auf dem Laufenden halten.

Copyright: Malakhim
Copyright: Malakhim

MALAKHIM – Demo I
Black Metal from Sweden
Label / Vertrieb: Independent (Digital & Tape) / Iron Bonehead Productions (MCD & MLP)
Running time: 16:06 minutes
Release date: 18.10.2017 (Digital) / November 2017 (Tape) / MCD + MLP t.b.a. 2018

www.bandcamp.com

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