ANCST – Furnace

Copyright: Ancst
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Zu den umtriebigsten Vertretern im modernen Black Metal gehören die Berliner ANCST, die seit der Bandgründung 2011 insgesamt eine Demo, sieben EP’s, vier Split’s, eine Compilation und ein Full-length-Album veröffentlichten. Teil dieses Repertoires ist die seit Februar vorliegende EP „Furnace“, die den bekannten Stil aus Black Metal, Crust sowie einigen Drone- und Dark Ambient-Anleihen weiter ausbaut. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dieser EP eindeutig auf Black Metal und Crust, was die überwiegend recht schnell gespielten Songs zu einer kurzweiligen Angelegenheit macht. Die Produktion ist sehr modern gehalten: es herrscht genügend Druck, um das aggressive Potential gut herauszuhören, gegen Mix und Mastering lässt sich im Großen und Ganzen auch nichts einwenden. Bis auf eine Ausnahme: die klickenden Bassdrums. Die würden um einiges angenehmer klingen, hätte man diesen einen etwas organischeren Sound verpasst. Aber das ist wohl Geschmackssache. Das Songmaterial ist recht abwechslungsreich: die melodischen Leads reißen die Band wohltuend aus dem Durchschnitt heraus und sorgen auch dank immer wieder vorhandener Tempiwechsel dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Während das gesprochene Intro „Away from atrophy“ noch recht unspektakulär ist, geht es im Opener „Urban tomb“ ordentlich zur Sache. Das wird im folgenden „Chronicles of emptiness“ noch weiter ausgebaut, allerdings wechselt man hier zeitweilig schon mal ins Midtempo, was sich gut ins Gesamtbild einfügt. Der erste weitgehend in mittleren Geschwindigkeitslagen agierende Track, „Broken oath“ setzt da einen wohltuenden Kontrapunkt, der bis zum Ende der EP auch beibehalten wird. „In stone“ sowie das abschließende „Cadence“ sorgen mit diesen langsamen Einschüben für richtig Atmosphäre auf diesem 22 Mintuten langen Release, der somit doch recht facettenreich wirkt.

Zusätzlich zu den genannten Songs gibt es auf dem CD-Release noch die vier Tracks der Split mit den Kollegen von Ast zu hören. Die unterscheiden sich nicht großartig von denen des Hauptrelease, so dass diejenigen, welche diese Split bereits besitzen, sich nicht zwangsläufig auch die CD kaufen müssen.

Es ist natürlich absolute Geschmackssache, ob man diesen Stil noch als Black Metal klassifizieren kann. Anhand der Gitarrenharmonien, die immer wieder aufblitzen, kann man das zwar bejahen; gleichzeitig werden viele aber auch sagen, dass gerade das Hochgeschwindigkeitsdrumming gar nichts mehr mit Black Metal zu tun hat. Wie auch immer: Wem diese Art von Musik zusagt und zudem eine gehörige Portion Fuck-off-Mentalität mitbringt, was Klassifizierungen angeht sowie einen recht brutalen Sound mag, der sollte bei Furnace definitiv zuschlagen. +++ 7,5 / 10 Punkten

Wer den Berlinern nun wohlwollend zugetan ist, der bestellt sich die CD entweder über den Webshop von Vendetta Records oder aber über den Bandcamp-Shop der Band selbst, wo es auch den Download zu erwerben gibt.

Copyright: Ancst
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ANCST – Furnace
Black Metal / Crust from Germany
Label / Vertrieb: Independent / Bandcamp (CD + Download) & Vendetta Records (CD)
Running time: 22:07 minutes (Digital) / 38:46 minutes (CD)
Release dates: 19.02.2017 (Digital) / 23.02.2017 (CD)

www.bandcamp.com
www.vendettarecords.bigcartel.com

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