Was seit einiger Zeit an (Old School) Death Metal auf den Markt kommt, ist einfach nur als Wahnsinn zu bezeichnen. Ein starkes Album gibt dem nächsten die Klinke in die Hand, so dass es mittlerweile verflucht schwer ist, sich zu entscheiden, welche man sich kaufen soll. Bei den meisten werden am 17.03.2017 mit Sicherheit ASCENDED DEAD dabei sein. Das Viergestirn aus San Diego haut an diesem Tag ihr Debüt „Abhorrent manifestation“ raus, nachdem man seit der Bandgründung 2011 eine Demo, eine EP sowie zwei Compilations veröffentlicht hat. Den Sound könnte man grob als Mischung aus alten, schnellen Morbid Angel und Sarcofago bezeichnen. Die Songs sind durchgehend schnell und mit vielen von Breaks unterbrochenen Blastbeats versehen. Einzige Ausnahme ist das zur Albumhälfte eingeschobene Instrumental „Dormant souls“, das eine kurze Ruhepause in diesem sonst infernalischen Höllengewitter darstellt. Ansonsten werden jedoch keine Gefangenen gemacht. Schon der Opener „The promised time“ überzeugt durch Hochgeschwindigkeits-Death Metal, der auch technisch auf hohem Niveau anzusiedeln ist und durch die druckvolle Produktion überzeugt. Verdammt gut ins Gesamtbild passen da die heiser gegrowlten Vocals, die zwar leicht in den Hintergrund gemischt wurden und so die Instrumente in den Vordergrund stellen; was allerdings nicht stört, sondern sehr zur Atmosphäre beiträgt. „Blood thirst“, „Perdition“ und „Ensnared for eternity“ runden die erste Hälfte in eben dieser Qualität ab, so dass man schon nach den ersten 15 Minuten total kaputt ist. Das bereits erwähnte Instrumental würde auf einer LP jetzt perfekt die A-Seite ausklingen lassen. Und ebenso perfekt würde man mit „Subconscious barbarity“ auf der B-Seite starten. So ist es halt ’nur‘ die zweite Hälfte der CD… Aber auch jetzt schwächelt man nicht, sondern legt insbesondere im technischen Bereich noch mal eine ordentliche Schippe nach, so dass man sich nach „Subconscious…“ und „Fissures of death“ plötzlich mitten in „Dawn of Armageddon“ wiederfindet, ohne dass man recht weiß, was einen da gerade überrollt hat. Das ist wahnsinnig gut gemacht und lässt einen das Abschlussdoppel „Last ritual“ und „Inexorable death“ noch mal richtig abfeiern, bevor nach knapp 37 Minuten Stille einkehrt. Aber wozu gibt es die Play-Taste…
Ich kann abschließend nur sagen: Ja, für diese Art von Death Metal habe ich ebenfalls ein Herz, da es hier um Längen brutaler zugeht, als bei so manchem Black Metal-Release. Mich jedenfalls erfüllt „Abhorrent manifestation“ mit tiefer Befriedigung und lässt mich auf noch viele weitere Veröffentlichungen dieser Band hoffen. Kaufen! Jetzt!!! +++ 8,5 / 10 Punkten
Dieses (Old School) Death Metal-Sahneschnittchen erhaltet ihr ab dem 17. März über den Webshop von Invictus Productions als CD sowie über deren Bandcamp-Shop als Download. Wer sich zudem für die älteren Veröffentlichungen der Band interessiert, kann sich diese auf deren Bandcamp-Seite anhören und kaufen.
ASCENDED DEAD – Abhorrent manifestation
Death Metal from the USA
Label / Vertrieb: Dark Descent Records (US) / Invictus Productions (Europe; CD) & Bandcamp (Download)
Running time: 36:53 minutes
Release date: 17.03.2017
www.invictusproductions.net
www.bandcamp.com (Invictus Productions)
www.bandcamp.com (Ascended Dead)