SARGERAS – Whorelocaust

Copyright: Sargeras
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So ab und an muss ich recht lange überlegen, ob mir eine Veröffentlichung zusagt oder nicht. Sei es der Produktion wegen, des Inhalts oder der generellen Präsentation. Oder aber es ist einfach zu austauschbar und wenig originell. Manchmal auch alles zusammen. Bei mir trifft dies meistens auf Bands zu, die man heute als War oder Bestial Black Metal tituliert (was im Grunde nichts anderes ist als besser produzierter Black Metal der 90er in einer Mischung aus norwegischen und südamerikanischen Elementen). Ein gutes Beispiel sind dafür die Bremer SARGERAS, die im März 2016 ihr Demo „Whorelocaust“ auf die Menschheit losließen. Die recht gute, wenn auch ein wenig tief klingende Produktion (im Gitarrensound) hat mich dabei doch sehr überrascht, denn allzu oft trifft man solch einen Sound nicht an bei in etwa gleichgearteten Bands ähnlicher Stilrichtung. Das ist von der Atmosphäre her schon mal positiv zu bewerten, die man auch über die komplette Spielzeit hinweg halten kann. Leider klingen die fünf Songs (plus Intro und einem Nattefrost-Cover) stellenweise zu austauschbar. So rauschen „Sargeras“, „Predator“ und „Blutrausch“ ziemlich gleichförmig durch die Anlage, was ein wenig schade ist: Denn im auf diese Tracks folgenden Titeltrack zeigt man, dass man sich durchaus auch mal um Abwechslung bemühen kann, und sei es nur durch das Intro des Songs bzw. das Break im Mittelteil. Das ‚Solo‘ hätte man sich dabei allerdings schenken können… Den Abschluss des eigenen Materials bildet „Witching speärbreaker“, dass zu Anfang an gaaanz alte Sodom erinnert, um dann wieder in den mittlerweile schon gewohnten Sound zu verfallen. Zum Ende hin kommt schließlich doch noch mal richtig Abwechslung rein, als man das Tempo kurzfristig reduziert und somit für einen kurzen Augenblick der stärkste Moment auf diesem Demo durchblitzt. Das abschließende Nattefrost-Cover „Sluts of hell“ fügt sich gut in das eigene Material ein, zeigt allerdings auch, dass man selbst noch einiges an Erfahrung sammeln muss, um diese Art von Black Metal nicht ganz so stumpf wirken zu lassen.

Bevor ich nun zur Wertung komme, noch ein Satz zum Intro: Annähernd drei Minuten langes Rumgespucke und -gekotze inklusive monotonem Riffing will heute doch echt keiner mehr hören! Da kann man das noch so oft „Purification“ nennen (sind es nicht eigentlich die Scientologen, die sich mit dieser Art der Körperentleerung auf ihrer „Erlösungsstufe“ hinauf bewegen?). Ansonsten bleibt trotz aller Kritik ein recht moderater Eindruck zurück. Klar, hier ist nichts, gar nichts innovativ. Aber das muss wohl auch so sein und denjenigen, die diese Art des Black Metals mögen, kann man das Demo ruhig empfehlen.  Alleine wegen dieser Fuck-off-Attitüde, der für eine Erstveröffentlichung gute Produktion und mit der Hoffnung auf ein wenig mehr Abwechslung kann ich mit der Wertung gut leben. +++ 7 / 10 Punkten

Dieses recht urwüchsige Stück Schwarzmetall erhaltet ihr über den Bandcamp-Shop der Band als auf 100 Stück limitiertes Tape sowie als Download.

Copyright: Sargeras
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SARGERAS – Whorelocaust
Black Metal from Germany
Label / Vertrieb: Independent / Bandcamp (Tape + Download)
Running time: 31:13 minutes
Release date: 30.03.2016

www.bandcamp.com

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