THE RUINS OF BEVERAST gehören zu den Senkrechtstartern innerhalb der Black / Doom Metal-Szene. Dabei polarisieren die seit 2003 aktiven Aachener durchaus: Während sie vielen Black Metallern zu doomig und vielen Doom Metallern zu blackig sind, sind die Unterstützer absolut vom Konzept der Band überzeugt. Die große, breite Masse an Metallern – nun ja, die findet den Sound meist einfach zu dicht, zu atmosphärisch oder einfach jenseits von nachvollziehbarer Musik. Letzteres ist natürlich Unsinn. Denn was sich an Musikalität hinter dieser extrem dichten Atmosphäre (höhö) finden lässt, zeigte man zuletzt 2013 in „Blood vaults“. Das Album bekam so gut wie überall hohe bis überdurchschnittlich hohe Bewertungen (für mich war es definitiv ein Neun-Punkte-Album) und sicherte der Band ein hohes Maß an Anerkennung innerhalb der Szene.Dabei lassen sich THE RUINS OF BEVERAST nicht einfach nur auf die genannten Stile reduzieren, sondern experimentieren auch immer wieder mit anderen Soundkulissen, wie die seit Dezember 2016 vorliegende EP „Takitum tootem! (Wardance) beweist. Die A-Seite mit dem Ttiteltrack ist eine spiritualistisch-schamanistische Zelebrierung schwärzesten Dooms. Das beinahe monotone Drumming und Riffing zieht dich tief in Sphären dunkelster Meditation hinab und öffnet innerhalb des Bandsounds einen völlig neuen Kosmos. Nicht anders sieht es mit der B-Seite aus, auf der sich das Pink Floyd-Cover „Set the controls for the heart of the sun“ befindet. Dies wurde in ein ähnliches Klangbild wie die A-Seite gebracht und hat mit dem Original insbesondere noch die Grundrhythmik gemeinsam, die dort bereits sehr spirituell und psychedelisch klang. Das Stück jedoch im Soundgerüst dieser EP zu hören, ist eine ganz andere Erfahrung. Und genau dafür sollten Cover-Versionen auch da sein: der Band in dem Stil Tribut zollen, den man selbst spielt, ohne dabei stumpf das Original nachzuspielen. Die konzeptuelle Einbindung dieses Covers ist große Klasse und beweist erneut die künstlerische Eigenständigkeit THE RUINS OF BEVERASTs sowie das gute Händchen von Ván Records für außergewöhnliche Musik. Fazit: Die beiden Tracks haben mich extrem überrascht und ich bin schon sehr auf das nächste Album gespannt, auch wenn diese EP als eigenständiges Experiment wohl nicht repräsentativ dafür sein wird. Und wer jetzt sagt: ja, aber für eine EP ist die Wertung doch viel zu hoch!, dem kann ich nur antworten: Fuck off! und kauft es euch lieber!!! +++ 8,5 / 10 Punkten
Die EP erhaltet ihr entweder über den Webshop von Ván Records als 12″-Vinyl in schwarz oder clear bzw. als Download über deren Bandcamp-Shop.
THE RUINS OF BEVERAST – Takitum tootem! (Wardance)
Black / Doom Metal from Germany
Label / Vertrieb: Ván Records (12″-LP) & Bandcamp (Download)
Running time: 20:40 minutes