Schon mal etwas von „Black Occult Imperial Doom Metal“ gehört? Ich zugegebenermaßen auch nicht, bis ich diese Truppe entdeckte. Na gut, letzten Endes steckt dahinter Doom Metal mit einer starken Black Metal-Schlagseite, aber derart rotzig und undergroundig, dass es eine wahre Freude ist, sich dieses Album anzuhören. Die Vocals sind dermaßen rotzig, die Gitarren für diese Art von Musik schon fast zu perfekt abgemischt, die Drums exzellent produziert und auch der Bass stets vernehmbar. Der Opener „The entrance“ irritiert in der ersten Minute zwar etwas durch das irgendwie spacige Intro in der ersten Minute, aber ab dann wird Doom-Vollgas gegeben (sic!).„Witches sabbath“ macht dem Namen alle Ehre; ich jedenfalls konnte mir eine gewisse gedankliche Reminiszenz an die Ur-Black Sabbath nicht verkneifen. Am meisten überrascht haben mich hier erstmals die Vocals, die neben der schon erwähnten rotzigen Tonlage auch den tieferen Klargesang beherrschen (und mich irgendwie an Peter Steele erinnern). „Moonlight majesty“ ist dafür ein weiterer schlagender Beweis. Das wirkt einfach absolut fantastisch, obwohl ich schon ganz gerne wissen möchte, ob da nur ein Sänger am Werke ist. Denn über die Band selbst ist nichts bekannt, außer dass sie aus hiesigen Landen stammt. „Samhain“ ist ein wahrer Slow-Motion-Track, in dem der Klargesang dann nicht immer ganz in der Spur liegt, regelrecht schief klingt. Das hat jedoch auch einen gewissen Charme, weil es genau so gewollt klingt. Die kurzen Ausbrüche in schnellere Gefilde sind da auch gut eingefügt. In „Divine symphonies“ führt uns ein Orgel-Intro ein, bevor es zackig-doomig ans Eingemachte geht. Gerade die langsameren Teile in diesem Stück erinnern mich an Peter Steele bzw. generell an Typo O Negative (ja, Kommerz, ich weiß…), dass das Stück bei vielen wohl Gänsehaut hervorrufen wird. „Elder ground“ ist dagegen fast so etwas wie eine Mischung aus Saint Vitus und Black Sabbath, dazu wieder diese rotzigen Vocals und die etwas untypische Rhythmik. Grandios… „Mourning procession“ ist dann alleine schon tempomäßig Programm. Hier wird im Slow-Motion gedoomt, was das Zeug hält und (was ich so an Text heraushören kann) gegen die Inquisition gewettert. Unbedingt antesten! „Memento mori“ und „Aeon of the pentagram“ geben sich ebenfalls keine Blöße und besonders letzteres erinnert an eine Mischung aus den Doomstern Pentagram(!!!) und Venom (Riffing). „Eerie vision“ und der Titeltrack bilden abschließend noch ein richtig geiles Doom / Black Metal-Abschlussdoppel, dass ein absolut überzeugendes Album abrundet.
Empfehlung: Die Anlage bis zum Anschlag aufdrehen, ein paar Biere köpfen und die Matte kreisen lassen. Für Underground-Puristen, die Black- ebenso wie Doom Metal zu schätzen wissen ein absoluter Pflichtkauf. Ich für meinen Teil lasse das jetzt gleich noch mal durchlaufen! Und wenn man in Zukunft auf die allgegenwärtigen Songintros verzichtet und stattdessen lieber ausgereifte Instrumentals einstreut, wird auch die Wertung höher ausfallen. +++ 8 / 10 Punkten
„Dominus omnes“ gibt es in drei Varianten auf drei verschiedenen Wegen zu kaufen. Über den Bandcamp-Shop der Band erhaltet ihr das Album als Download, über den Webshop von Messe Noir Productions als auf 200 Exemplare limitiertes Tape und die CD könnt ihr bei Goat Kult Symphonies erwerben.
DOOMENTOR – Dominus omnes
Black / Doom Metal from Germany
Label / Vertrieb: Goat Kult Symphonies (CD), Messe Noir Productions (Tape) & Bandcamp (Download)
Running time: 53:09 minutes
www.goatkultsymphonies.de
www.messenoirproduction.bigcartel.com
www.bandcamp.com